„Die GITTER DRUCKE schöpfen aus den Gestaltungspotenzialen der beiden vorange-gangenen Installationen und entwickeln sie stringent weiter. Auch hier bilden raumhohe, schmale Bahnen aus Wenzhou-Chinapapier und Japan-Seidenpapier den Ausgangs-punkt für die Installation. Mit Balsaholz werden monochrome Farbflächen gedruckt, jede Flächen in einem eigenen Grauwert. Der Rasterung durch eine Skalpellzeichnung geht eine lineare Anordnung der Flächen über 6,50m in der Senkrechten voraus. Die Druck-bahnen werden versetzt hintereinander angeordnet. Dadurch entstehen Verdichtungen, Kontraste, Brüche und Durchblicke, die den Raum mit jedem Perspektivwechsel ver-ändern. Aus der Variation eines einfachen Gestaltungsprinzips gelingt eine vielschichtige, in sich logische Rauminstallation. Dabei folgt auch hier wieder jeder Isolation die Ein-bindung in die Fläche, jedem Ausbrechen aus der Regelmäßigkeit das Streben nach Gleichgewicht.
Immer geht es um die Verschränkung gedanklicher und formaler Aspekte. Wie beim gotischen Maßwerk trennen und öffnen, begrenzen und erweitern die Gitterstrukturen den Raum, lassen Licht durchströmen, werden mit sehr fragilen Stegen die Grenzen des Machbaren ausgeschöpft.
Durch diese zarten, zerbrechlichen Papiergebilde entstehen Installationen von vergäng-licher Schönheit. Aspekte der Veränderlichkeit und der Zeit, und damit Analogien zum Leben, schwingen mit.“ (Zitat: Dr. Gabriele Rasch, 2009)
GITTER DRUCKE
Installation aus 36 Hochdrucken vom Balsaholz, Wasserfarbe,
4 Bahnen Wenzhou-Papier 48cm x 6,50m, Skalpellzeichnung, 36 Hochdrucke auf Japanseidenpapier 74cm x 7m, 2009
Essenheimer Kunstverein
Fotos: Tanja Labs