dazwischen

Wie in der vor einem Jahr entstandenen Installation „Linien zwischen Linien“, deren zentrale Gestaltungsmittel vor Ort Glas, Wasser und Licht gewesen sind, findet hier im Kästrich eine Transformation zu dem Thema „Alles fließt“ durch die architektonische Umgebung statt. Die Arbeit entsteht im Kontext mit einer kalten Betonwand, die Träger und zugleich Teil der Arbeit ist.

Die Installation drängt sich beidseitig durch eine Öffnung in der Wand in die Bewe­gungsräume des Betrachters, stellt sich ihm in den Weg, lässt aber auch den Durchgang innerhalb der Arbeit wie bei einem Wasserfall zu, umschließt den Betrachter scheinbar, verbindet und trennt die Räume, öffnet als Installation ihr materiell Inneres und evoziert durch die Farbe Wärme und Distanz.

Der Einblick in die Installation ist fragmentarisch und kann unter den wechselnden Räu­men und Lichtverhältnissen vom Betrachter visuell nicht als Ganzes erfasst werden. In die formal fast gleichen Werkteile, 8m lange aus Japanseidenpapier genähte Papier­schläuche, ist jeweils Aluminiumdraht eingeführt worden, dessen Linienverlauf wie auch der der Naht variabel und bewegt partiell vor der fast kontemplativen Atmosphäre, die das Japanpapier vor dem grauen Beton schafft, wahrgenommen werden kann.

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50 Papierschläuche aus Japanischem Seidenpapier – Shoi, je 8m lang, 5cm Durchmesser, Stahldraht, je 8m, Alles fließt, Kästrich Mainz, 2003

Fotos: Tanja Labs

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