erhaben – ein Tagwerk

Lineares, skulpturales Zeichen in der Landschaft

Mit der erhabenen Linie aus Stoppeln als Zeichen sinnlich wahrnehmbarer Wirklichkeit gehe ich auf die Gegebenheiten der gewählten Landschaft und den damit offenen Raum ein.

Der Ort ist bestimmt durch das abgemähte Weizenfeld, das Material sind die Stoppeln. Mit dem ersten Zug des Rechens fange ich an, diagonal zu den Einsaatlinien der abge­mähten Frucht meine Linie zu ziehen, das Zeichen zu formen.

Die 320 Schritte lange Linie entsteht durch das Zusammenziehen, Verdichten und damit Aufhäufen der Stoppeln auf einem abgemähten Weizenfeld, eine Arbeit in der Zeit eines Tages, dazu Sonne, Wind, Erde und Regen.

Die aufgeworfene Hügellinie ist durch das Zusammenziehen der Stoppeln farblich aus ihrer bisherigen Geborgenheit herausgenommen. Sie hat nun eine bislang verborgene Fülle von kurzen goldenen, gelben und braunen Linien aufzuweisen. Die große Fläche des Feldes lässt Aussicht und Übersicht zu, unterschiedliche Perspektiven begründen Imagination.

Der Wall aus Stoppeln trotzt, lebt auf und ist dennoch durch Verwehung, Austrocknung, Regen und Einebnung dem Vergehen ausgesetzt.

erhaben – ein Tagwerk

Stoppeln, lineares, skulpturales Zeichen in der Landschaft, 320 Schritte lang, Mohrenmühle, Gau-Heppenheim, 25. Juli 2002

Fotos: Susanne Böhmer

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